Wie erstellt man ein Produkt unter aktuellen industriellen Standards? Dies kann seit September in der Kölner Lehrfabrik in einzelnen Schritten praktisch erprobt und erlernt werden – von der Planung über die Konstruktion eines Produktes bis zum Prototypenbau.
In der Ausbildungsstätte, die vom Berufsförderungswerk Köln (BFW Köln) der Diakonie Michaelshoven betrieben wird, findet die Ausbildung in einer Realumgebung mit modernster Produktionstechnik statt. Das Qualifizierungsangebot richtet sich an Rehabilitand:innen des BFW Köln und weiterzubildende Beschäftigte aus industriellen Unternehmen.
Qualifizierung in industrieller Realumgebung
Stefan Weitzel, Geschäftsführer des BFW Köln und der Diakonie Michaelshoven Arbeit und Qualifizierung gGmbH sieht in der Kölner Lehrfabrik einen außergewöhnlichen, innovativen Qualifizierungsort, der sich konsequent an aktuellen industriellen Standards ausrichtet. „Die fortschreitende Digitalisierung mit immer kürzeren Innovationszyklen erfordert Fachkräfte mit aktuellem Know-how. Die „Kölner Lehrfabrik“ qualifiziert Menschen in industrieller Realumgebung 4.0 mit realer industrieller Technik dafür, dass sie ihre Jobs behalten oder zurück in Arbeit kommen. Damit sorgen wir für gesellschaftliche Teilhabe in ihrer besten Form“, so Weitzel.
Minister Laumann demonstrierte den Produktionsablauf an der Industrieanlage
NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann übernahm in Anwesenheit des Kölner Bürgermeisters Andreas Wolter sowie zahlreichen geladenen Gästen die Eröffnung der Kölner Lehrfabrik. Während der Veranstaltung wurde den Gästen der Produktionsablauf an der Industrieanlage vorgeführt, dabei wurde eine etikettierte Flasche erstellt.
„Wir wollen Auszubildende und Beschäftigte bestmöglich qualifizieren und Unternehmen bei ihrer Fachkräftesicherung unterstützen. Dafür braucht es innovative Bildungsangebote und moderne Bildungszentren, die mit dem neuesten Stand der Technik ausgestattet sind. Und genau das ist die Kölner Lehrfabrik. Sie bietet Betrieben modulare Qualifizierungsmöglichkeiten in einer hochmodernen Arbeitsumgebung. Durch die enge Kooperation mit Unternehmen fließen die jeweils aktuellen beruflichen Anforderungen in die Arbeit der Lehrfabrik ein. So entstehen passgenaue Qualifizierungsangebote für den Fachkräftenachwuchs und die Beschäftigten der Region. Ich freue mich sehr, heute die Kölner Lehrfabrik zu eröffnen”, erklärt Minister Laumann.
Im Anschluss gab es Vorträge in Hinblick auf die Zukunft der Produktion, unter anderem von Professor Dr. Ralf Breede von der Technischen Hochschule Köln. „Im Rahmen fortschreitender Automatisierung und zunehmender Intelligenz von Produktionsumgebungen verändert sich die Rolle des Menschen in soziotechnischen Systemen stetig mehr zum Planer, Analyst und Entscheider. Daher sind interdisziplinäre Qualifizierungskonzepte zukünftig unerlässlich. Die Kölner Lehrfabrik wird dieser Anforderung gerecht.“